Zur Gemeinderatssitzung am letzten Dienstag hat Martin Weber von der neu gegründeten Interessensgemeinschaft „Keine Bundesstraße auf Merdinger Gemarkung“ einen Ordner mit 1133 Unterstützerunterschriften an Bürgermeister Rupp übergeben. Eine gewaltige Zahl, denn das sind rund 60% aller Wahlberechtigten zumindest auf kommunaler Ebene und das, obwohl die Unterschriftenjäger ganz bestimmt nicht jede und jeden davon auch angetroffen haben.
Wir verstehen diese Zahl der Unterschriften als klaren Auftrag und auch als Unterstützung der Haltung des politischen Merdingen. Auch hier ist niemand für eine Streckenführung über unsere Gemarkung und das kann auch sonst nicht der Plan sein: Zuallererst soll diese Straße schließlich die Ortsdurchfahrten von Ihringen und Wasenweiler entlasten und genau dieses vorrangige Ziel wird durch eine Streckenführung im Süden des Schachenwaldes nicht erreicht. Genau deshalb folgt die Ablehnung der IG und der Merdinger Bevölkerung eben nicht dem gern zitierten Sankt-Florians-Prinzip. Wir wollen deshalb auch nicht akzeptieren, dass jede der geplanten Südvarianten zu einem starken Anstieg des Verkehrs im Löschgraben führen wird.
Es gibt im Team der SPD – Offenen Liste im Rat und außerhalb durchaus verschiedene Meinungen ganz allgemein zum Bedarf an dieser Straße. Viele zweifeln den Sinn der Straße insgesamt an, plädieren für einen Ausbau der vorhandenen Bundestraße zwischen Bad Krozingen und Breisach. Ab Gottenheim müsste dann nur das Stück zwischen Brücke und Kreisstraße geschlossen werden. Wasenweiler und Ihringen könnte man durch Umgehungsstraßen entlasten.
Andere lehnen die Verlängerung der Bundesstraße ab der Soda-Brücke in Gottenheim bis zur französischen Grenze nicht prinzipiell ab und sehen Potential für die Ansiedlung wichtiger Gewerbebetriebe. Dafür kann man deutlich mehr Verkehr in der Raumschaft akzeptieren, aber auch dann sollte diese Straße wenigstens dort für Entlastung sorgen, wo die Entlastung gebraucht wird und durch die Straße geleistet werden kann. Durch die Nordvariante für Wasenweiler und Ihringen.
Oswald Prucker