
Nun ist Merdingen mit Sicherheit nicht das windigste Dorf in Baden-Württemberg. Windkraftpotential hat es aber schon. Zumindest sagt das der Windatlas des Landes. Dort bekommt man diese Karte gezeigt auf die ich grob unsere Gemarkungsgrenzen gezeichnet habe. Die Einteilung ist recht einfach: grün sind für Windkraftnutzung geeignete Flächen, gelb sind ungeeignete Flächen und wo gar nix eingefärbt ist, da darf man gar keine Windräder aufstellen, weil Abstände zu Bebauung, Straßen oder auch zur Stromtrasse einzuhalten sind.
Es ist gar nicht so wenig grün auf dieser Karte, viele Flächen sind durchaus für ein Windrad nutzbar. Das gilt vor allem auf dem Tuniberg, aber nicht nur da.
Wir sollten uns das genauer anschauen und Partner wie die Badenova fragen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
1. Wind produziert nachhaltig Strom und zwar in großen Mengen. 132 TWh waren das in 2020. Mehr als mit Kohle oder Atomspaltung produziert wurden und viel, viel mehr, als Solarenergie schaffen kann.
2. Wir können als Gemeinde profitieren. Pachteinnahmen, Gewerbesteuer oder Gewinne als Anteilseigner sind nicht unwahrscheinlich. So lässt sich unsere kommunale Einkommenssituation vielleicht besser und nachhaltiger verbessern, als mit andere Vorschlägen aus der jüngeren Vergangenheit.

Ja klar, hübsch sind die Dinger nicht, aber sehr effizient: Ein modernes Windrad erzeugt mit rund drei Umdrehungen genug Strom um ein E-Auto 100 km fahren zu lassen. Besserer Vergleich: Es versorgt mit seinen 4 bis 7 Millionen kWh im Jahr rund 1.100 bis 2.000 Haushalte mit je 3 Personen ein Jahr lang mit Strom. Das reicht für Merdingen und zusammen mit der über Photovoltaik erzeugten Strommenge würden wir vielleicht sogar mehr Strom erzeugen, als wir brauchen.
Oswald Prucker