Radweg bei Wasenweiler – Prestigeobjekt oder Verhinderungsbau?

Veröffentlicht am 28.09.2018 in Pressemitteilungen

Die Badische Zeitung berichtet von der Begeisterung der Ihringer Räte zum für nächstes Jahr geplanten Radweg zwischen Wasenweiler und Gottenheimer Sträßle. Unsere Begeisterung hält sich bekanntermaßen in Grenzen und deshalb haben wir zu diesem Bericht eine Pressemitteilung herausgegeben:

Natürlich ist jeder neue Radweg im Landkreis ein guter Radweg und das gilt auch für das kurze Stück von Wasenweiler bis zum „Gottenheimer Sträßle“. Immerhin wird damit etwas Kreisstraße zwischen Wasenweiler und Merdingen für den Fahrradverkehr attraktiver gemacht. Das allerdings zu einem happigen Preis für einen notorischen klammen Landkreis. Fast 700.000€ an Kosten kommen vor allem durch Brückenbauten zustande. Falls der Radweg wirklich bis zum Gottenheimer Sträßle führt, dann sind zwei Brücken nötig, denn außer dem Riedkanal ist auch noch der Alte Graben zu überwinden.

„Das geht ins Geld. Besser wäre es gewesen, den Schotterweg entlang des alten Grabens zu asphaltieren.“ so Oswald Prucker, Gemeinderat und Ortsvereinsvorsitzender der Merdinger SPD. Dieses Stück ist rund 1,5 km lang und damit wäre dann der Hauptteil und vor allem der deutlich stärker befahrene Teil der Verbindungsstraße zwischen Merdingen und Wasenweiler entschärft.

Das sieht eigentlich auch das Landratsamt so, denn auf unsere Anfrage erklärte Dezernatsleiter Simon, dass die Schotterpiste ohnehin schon ein Radweg sei und deshalb nicht ausgebaut werden müsse. Diese Argumentation ist ein Schlag ins Gesicht derer, die ihren Arbeitsweg ganzjährig zumindest zum Teil per Velo zurücklegen. Denn so trocken dieser Sommer war, so nass waren Herbst und Winter. In dieser Zeit war der Weg monatelang unpassierbar. Das Verkehrsdezernat kennt also scheinbar nur Schönwetterradler.

Für die Merdinger SPD – Offene Liste ist dieses Projekt also kein wirklicher Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer, sondern bestenfalls ein extrem teures Prestigeobjekt, das eine Lücke in einem irgendwie touristischen „Radwegenetz“ schließen soll und dies doch nicht tut. Ab dem Gottenheimer Sträßle geht es nur auf der Straße weiter. Alternativ mag es auch ein Verhinderungsbau sein, der schlicht der B31 Nordvariante in den Weg gesetzt werden soll. Auch da spielen die Kosten im Denken des ein oder anderen vermutlich keine Rolle.

Oswald Prucker

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